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Die Assistenzhundarten

Junger, brauner Hund sitzt auf einer Wiese und schaut aufmerksam nach oben.

…ganz passend zu deinem Alltag

Für jede Beeinträchtigung der passende Hund

Kein Mensch gleicht dem anderen. Erkrankungen zeigen sich unterschiedlich, Bedürfnisse verändern sich mit dem Alltag, und auch Hunde bringen verschiedene Charaktere und Talente mit. Genau deshalb gibt es bei uns keine klar standardisierte Ausbildung. Jeder Hund wird gezielt auf die Person abgestimmt, die er später begleiten soll. Mit Aufgaben, die wirklich zu den täglichen Herausforderungen passen.

Manche unserer Kund:innen leben mit mehreren Beeinträchtigungen gleichzeitig. In diesen Fällen werden die Hunde so ausgebildet, dass sie verschiedene Aufgaben sicher kombinieren können. Ein Hund kann zum Beispiel auf Stresssignale reagieren, aber auch beim Aufheben von Gegenständen helfen oder vor einer medizinischen Veränderung warnen. So entsteht ein Assistenzhund, der genau dort unterstützt, wo es nötig ist – flexibel, zuverlässig und auf den Menschen abgestimmt.

Diese individuelle Herangehensweise erfordert Zeit, Feingefühl und fachliche Präzision. Nicht nur von den jeweiligen Trainer:innen, sondern auch von den Kund:innen selber. Doch sie sorgt dafür, dass jedes Team langfristig stabil funktioniert. Denn ein guter Assistenzhund ist kein Produkt welches man in Internetshops kaufen kann, sondern das Ergebnis von Geduld, Vertrauen und professioneller Begleitung.

Unser Ziel ist es, jedes Team so zu begleiten, dass Hund und Mensch sich gegenseitig stärken. Nicht nur im Training, sondern im echten Leben. In Momenten, die herausfordern, und in solchen, die zeigen, wie viel möglich ist, wenn Vertrauen und Fachwissen zusammenkommen.

PSB-Assistenzhund – Assistenzhund für psychosoziale Beeinträchtigungen

Emotionale Stabilität fördern

Ein PSB-Hund hilft, in belastenden Situationen ruhig zu bleiben. Er erkennt Veränderungen in Stimmung oder Körpersprache frühzeitig und reagiert mit Nähe, Kontakt oder Unterbrechung von Reizquellen.

Räume und Sicherheit geben

Er kann Distanz zu anderen Menschen herstellen, Wege freihalten oder gezielt blocken, wenn Situationen zu eng oder überfordernd werden. So sorgt er für Sicherheit und Orientierung im Alltag.

Unterstützung in Krisen

Bei Panik, Dissoziation oder Reizüberflutung greift der Hund aktiv ein – etwa durch Körperkontakt, Druckausübung oder gezielte Signale, um die Aufmerksamkeit zurückzuholen.

Selbstständigkeit im Alltag

Durch seine Unterstützung in herausfordernden Momenten ermöglicht der PSB-Hund mehr Teilhabe, Selbstbestimmung und Lebensqualität zu Hause, im Beruf und in der Öffentlichkeit.

Der PSB-Assistenzhund (Assistenzhund für Menschen mit psychosozialen Beeinträchtigungen) unterstützt Menschen, die im Alltag unter psychischen Belastungen oder Erkrankungen leiden. Dazu gehören unter anderem Angststörungen, Depressionen, posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS), Autismus-Spektrum-Störungen, Dissoziative Störungen oder soziale Phobien.

Diese Hunde helfen, alltägliche Situationen wieder sicher zu bewältigen – etwa Einkaufen, Bahnfahren, Arzttermine oder soziale Kontakte. Sie erkennen emotionale Veränderungen früh, geben Sicherheit und können Betroffene in Krisen stabilisieren. Besonders bei Menschen, die unter starken Reizüberflutungen, Panikattacken oder Flashbacks leiden, übernimmt der Hund eine regulierende und strukturierende Rolle.

Auch für Menschen mit chronischer Erschöpfung, emotionaler Instabilität oder hohem Stressniveau kann ein PSB-Hund wertvoll sein. Er unterstützt, indem er Routinen schafft, Rückzug signalisiert oder aktiv Nähe anbietet, wenn Überforderung droht.

Warn- und Anzeigehund

Frühwarnsystem

Der Hund erkennt körperliche Veränderungen seines Menschen frühzeitig – zum Beispiel bei Blutzuckerabfall, epileptischen Anfällen oder Migräne – und warnt rechtzeitig, bevor Symptome spürbar werden.

Zuverlässige Anzeige

Er zeigt die Veränderung über ein klar erlerntes Signal an, etwa durch Pfotegeben, Anstupsen oder Bringen eines bestimmten Gegenstands. So kann die betroffene Person rechtzeitig reagieren.

Unterstützung während eines Ereignisses

Während eines Anfalls oder einer kritischen Phase bleibt der Hund ruhig, leistet Nähe, kann Hilfe holen oder durch Verhalten auf die Situation aufmerksam machen

Alltagssicherheit erhöhen

Durch die frühzeitige Warnung und das verlässliche Verhalten in Notsituationen ermöglicht der Hund mehr Freiheit, Selbstständigkeit und soziale Teilhabe.

Ein Warn- und Anzeigehund wird für Menschen ausgebildet, bei denen körperliche Zustände plötzlich auftreten oder sich schleichend ankündigen. Dazu gehören vor allem Diabetes mellitus (Hypo- und Hyperglykämie), Epilepsie, Migräne, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Narkolepsie und Addison-Krisen.

Diese Hunde lernen, feinste Veränderungen im Körpergeruch, in der Atmung oder im Verhalten ihres Menschen wahrzunehmen – lange bevor der Mensch sie selbst bemerkt. Durch ihre zuverlässige Anzeige können sie medizinische Zwischenfälle abmildern oder ganz verhindern.

Auch bei psychosomatischen Anzeichen wie drohenden Ohnmachten, Panikattacken oder Dissoziationen können sie unterstützen, wenn diese regelmäßig in körperliche Symptome übergehen.

Mobilitätsassistenzhund

Unterstützung bei Bewegung

Der Hund hilft beim Aufstehen, Gehen oder Stabilisieren. Er kann als Stütze dienen, Wege absichern und Hindernisse anzeigen, um Stürze zu vermeiden.

Gegenstände bringen

Er hebt heruntergefallene Dinge auf, öffnet Türen, betätigt Lichtschalter oder bringt Hilfsmittel zuverlässig und auf Signal.

Begleitung im Raum

Der Hund sorgt für Sicherheit und Struktur in fremden oder unübersichtlichen Umgebungen. Er hilft, Wege zu finden und auf Veränderungen rechtzeitig zu reagieren.

Selbstständigkeit fördern

Durch seine praktische Hilfe im Alltag ermöglicht der Hund mehr Eigenständigkeit, reduziert Abhängigkeiten von anderen Personen und stärkt die Lebensqualität.

Ein Mobilitätsassistenzhund unterstützt Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder chronischen Erkrankungen, die Bewegungsabläufe erschweren oder unsicher machen. Dazu zählen unter anderem Multiple Sklerose (MS), Muskelerkrankungen, Rückenmarksverletzungen, Spastiken, Arthrosen, Gleichgewichtsstörungen oder Zustände nach Schlaganfall.

Auch Menschen mit chronischen Schmerzen, orthopädischen Einschränkungen oder Fatigue-Syndromen profitieren, wenn Kraft, Stabilität oder Ausdauer im Alltag schwanken. Der Hund hilft, Bewegungen sicherer zu gestalten und alltägliche Aufgaben wieder selbst auszuführen.